Die Namensentlehnung von einem außergewöhnlichen Meeresbewohner (als Pendant zum in Amerika produzierten Chevrolet "Sting Ray") brachte der Adam Opel AG das erste in Deutschland populäre Kultauto ein. Der Manta wurde in seiner A-Version Ende 1970 auf den Markt gebracht, Ende 1988 lief die Produktion der B-Version aus. Bis dahin wurden davon über eine Million Exemplare verkauft. Ein Erfolg, dem die Nachfolger in der Sportcoupe-Reihe, wie etwa der Calibra, hinterherliefen. Damit war der Manta auch zeitlich gesehen die am längsten produzierte Opel-Modellbaureihe. Besonders in seiner seit Mitte 1975 hergestellten B-Modellvariante erreichte das Sportcoupe seinen Kultstatus vorallem unter den Autotunern.
Der lange Erfolg resultiert wohl vorallem aus der intensiven Modellpflege seitens des Herstellers. Die von Beginn sehr konsequente sportliche Ausstattung begann im Manta A nicht nur mit der sogenannten "Sportschaltung". Ganz besonders das Design bot eine bis dahin bei Serienfahrzeugen ungewöhnlich dynamische Ausstrahlung. Erreicht wurde das vorallem mit der sehr lang gezogenen Motorhaube, der einzigartigen Heckpartie mit vier runden Rücklichtern, sehr breiten Türen mit rahmenlosen Fensterscheiben und in der SR-Variante mit den ersten Stahl-Sportfelgen, welche ganz ohne die bis dato üblichen Radkappen auskamen. Die Motorisierungen reichten anfangs von 60-90 PS in den unterschiedlichen Ausstattungsvarianten.
Am Ende der A-Reihe setzte Opel als erster deutscher Autohersteller konsequent die neuen Abgasbestimmungen für die Verwendung bleiärmerer Kraftstoffe um. Dadurch fielen bei fast allen Motorisierungen die PS-Werte zum Teil deutlich ab, nur beim stärksten 1,9-l-Triebwerk wurde der Verlust durch den Einsatz eines neuen Fallstrom-Vergasertyps kompensiert und bei 90 PS gehalten. Damit verkaufte sich bereits die Modellreihe A knapp eine halbe Million mal. Ein großes Kaufargument neben dem jungen dynamisch sportlichen Charakter war sicher der Preis. Das Einsteigermodell kostete damals nur knapp über 8.000 DM.
In der Modellreihe B wurde anfangs an der Motorisierung nicht viel verändert und mehr Wert auf optische Neuerungen und Fahrwerksverbesserungen gelegt. Dabei wurde jedoch kontinuierlich am Ausstattungskomfort gearbeitet. Doch auch verchromte Armaturen, Handchuhfach, eine elektrische Uhr, Zigarettenanzünder und viele andere nette Gimmicks konnten die Enttäuschung bei den meisten Fans über die inzwischen nicht mehr zeitgemäße Motorisierung nicht wettmachen. Einzig die GT/E-Variante mit elektronischer Benzineinspritzung in die 1,9 Liter Hubraum, welche 105 PS zur Verfügung stellte, konnte die Erwartungen der Auto-Tuning-Sportler der damaligen Zeit halbwegs zufrieden stellen. Und daran konnten bei anderen Modellreihen auch aufwendige Rallye-Lackierungen nichts ändern.
So machten es sich viele Tuning-Genies zur Aufgabe, dem sportlichen Kultcoupe abseits der Serienproduktion die "richtige" Motorisierung zu verpassen. Meist wurden dazu 6-Zylinder-Motoren der größeren Opel-Modelle verwendet, kombiniert mit Turbolader und Sportauspuff. Über die gelungensten Sportcoupes dieser Kategorie kann unter "opelvoting.de" abgestimmt werden. Und nebenbei findet man vielleicht auch den passenden Sportauspuff für sein eigenes Tuning-Projekt. Denn opelvoting gibt es nicht nur für den Manta...